Es ist nicht immer einfach, sich in der Terminologie der inklusiven Kultur auszukennen.
Um eure Recherche kurz zu halten und eine gemeinsame Sprache zu finden, haben wir für euch eine Übersicht der wichtigsten Begriffe und Bezeichnungen zusammen gestellt.
Genderidentität oder Geschlechtsidentität beschreibt, mit welchem Geschlecht oder welchen Geschlechtern sich ein Mensch selbst identifiziert. Die Geschlechtsidentität eines Menschen muss nicht mit dem Geschlecht übereinstimmen, dem die Person bei der Geburt zugewiesen wurde.
Eine inklusive Sprache zu benutzen bedeutet, alle Geschlechter beim Sprechen sichtbar zu machen und nicht nur mitzumeinen. Z.B. können wir anstatt Tänzer und Tänzerinnen Tänzer*innen sagen, das sogenannte Gendersternchen* wird benutzt, um zu verdeutlichen, dass es neben männlich und weiblich noch ganz viele weitere Geschlechtsidentitäten gibt. Oder wir sagen einfach Tanzende, denn so benutzen wir einen geschlechtsneutralen Begriff.
Unsere Pronomen widerspiegeln unsere Geschlechtsidentität. Pronomen sind z.B. Sie / ihr, they / them, gar keine er / ihm usw. Die Geschlechtsidentität sieht man einer Person nicht an. Frage also immer erst nach den Pronomen einer Person, bevor du ihr welche zuschreibst.
Konsens heisst, dass alle Menschen, die sich an einer Handlung / Entscheidung / Gespräch beteiligen, einverstanden damit sind, dies zu tun oder besser gesagt sehr gerne tun. Konsensentscheidungen sind also Entscheidungen, die gemeinsam besprochen und getroffen werden. Konsensuelle körperliche Nähe bedeutet, dass du und dein Gegenüber Lust haben, euch körperlich nah zu sein und dass ihr euch fortlaufend gegenseitig fragt, ob dies (noch) der Fall ist. Die Antwort sollte enthusiastische Zustimmung sein.
Eine positive Fehlerkultur zu etablieren bedeutet, dass wir Fehler machen dürfen ohne Bestrafung zu fürchten. Wir wollen Fehler zulassen, sie gemeinsam reflektieren und besprechen, um sie in Zukunft schliesslich verhindern zu können.
Übergriffiges Verhalten sind Handlungen / Äusserungen / Verhaltensweisen, bei denen eine Person etwas tut / sagt / sich auf eine bestimmte Art verhält und damit die Grenzen von einem oder mehreren anderen Menschen überschreitet. Übergriffe geschehen schneller als wir manchmal denken, deswegen ist es uns so wichtig immer nach Konsens zu handeln und diesen zu erfragen.
Selbstbestimmt, selbstständig, unabhängig. Die Möglichkeit und Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, die auch respektiert werden.
In einer heteronormativen Welt / Kultur wird davon ausgegangen, dass jede Person ein Geschlecht hat, und zwar entweder männlich oder weiblich, und dass dieses Geschlecht schon bei der Geburt an den Genitalien abgelesen werden kann. Außerdem wird davon ausgegangen, dass diese Geschlechter sich grundlegend voneinander unterscheiden und sich sexuell und romantisch aufeinander beziehen. (Cis-)Frauen sollen sich also nur zu (Cis-)Männern hingezogen fühlen und umgekehrt.
Ein Cis-Mann ist eine Person, die bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugewiesen wurde und sich auch als Mann identifiziert.
Privilegien sind Vorteile und Möglichkeiten, die Menschen einer Mehrheitsgruppe oder nicht benachteiligten Gruppe automatisch gehören. Diese werden meist als selbstverständlich angesehen und gehen auf Kosten von benachteiligten Gruppen. Weisse Menschen haben zum Beispiel das Privileg, nicht ständig nach ihrer vermeintlichen Herkunft gefragt zu werden.