Tanzen ist nachhaltig und biologisch anbaubar. Ausserdem vegan und klimaneutral. Tanzen kann beleben, heilen, trösten, ablenken, therapieren, anstecken, verbinden, und vor allem beglücken und berühren.
Warum also gehen, wenn man tanzen kann?
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Wir brauchen eine feministische Salsacommunity in Bern. Eine Salsacommunity, in der alle Menschen willkommen sind, anstatt diskriminiert, eingeschränkt und auf Stereotype reduziert zu werden. Und ich will versuchen, einen Anfang zu machen.
Ich bin Moe. Queer & stolz, Mami, Gründer*in von Tanzheit, Salsa- & Tangotanzmensch, Ex-Kindergartenlehrperson, esse vegan, verehre die Apérozeit, liebe feministische Literatur, bin am Entlarven des scheinbar Normalen und der patriarchalen Fesseln und bin bestrebt, diese abzulegen, habe eine Obsession für Brett- und Kartenspiele, bediene mich gerne in den Kleiderschränken meiner Mitbewohner*innen und bin immer auf der Suche nach magischen Verbindungen und Umarmungen.
Im Sommer 2008 wurde ich auf ein Date an einer kleinen Salsaparty eingeladen. Das Date blieb bei dem einen, doch Salsa ist seither ein fester Bestandteil meines Lebens.
Vor allem bei Salsadancers Bern habe ich mich seit 2008 intensiv mit den verschiedenen Salsa-Stilen (Salsa Cubana und Salsa NY Style On2) und diversen verwandten Tanzstilen wie Chachacha, Son, den Afrokubanischen Tänzen, Rumba und Afrocontemporary und deren jeweiligen historischen und kulturellen Aspekten auseinandergesetzt. Neben dem Tänzerischen habe ich auch die wesentlichen Perkussionsinstrumente und deren wichtigsten Rhythmen geübt. Ausserdem habe ich mit der Jugendshowgruppe Son Almas (Salsadancers Bern) und später mit meinem Partner national und international an diversen Salsafestivals Showtanzerfahrungen gesammelt.
Unterrichtsstunden bei diversen Tänzer:innen aus der weltweiten Salsaszene, wie auch Ballett- und Modernunterricht haben meinen Tanzstil geprägt. Das Showtanzen, das Choreografieren, wie auch die unzähligen Salsafestivals waren wertvolle Erfahrungen. Doch meine beiden grössten Leidenschaften sind es, zu unterrichten und mich stets weiterzubilden. Ich freue mich riesig, dies nun in meinem eigenen Raum nach meiner eigenen Philosophie zu tun.
Ich habe zu oft einschränkendes, respektloses, bevormundendes und übergriffiges Verhalten in der Salsaszene erlebt und lange als «normal» akzeptiert. «Es ist halt so» war dann immer die Rechtfertigung. Ich hatte das Gefühl, dass ich diese Umstände akzeptieren muss, um meiner Leidenschaft weiterhin nachgehen zu können.
Ich habe keine Lust darauf, ohne meine Zustimmung bei Paartanzfiguren von oben bis unten betatscht zu werden, mir sagen zu lassen, frau soll Salsa nur mit hohen Schuhen tanzen oder mir anzuhören, ich hätte das Tanzen doch sicher im Blut aufgrund einer Herkunft, die mir ungefragt zugeschrieben wird. Und warum werden wir alle eigentlich in die Rollen des «Führens» oder «Folgens» gedrängt nur aufgrund des Geschlechts, dem wir zugeordnet werden? Und das waren jetzt die harmlosen Beispiele.
Ich tanze mit allen Menschen, die mir anständig und respektvoll begegnen. Durch die jahrelange Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen wie Sexismus und Rassismus habe ich mich endlich dazu entschieden, dass ich dieses einengende System nicht mehr bedienen will und diese Zustände nicht mehr hinnehmen will. Es geht mir darum, mehr Achtsamkeit und Sensibilität im Paartanz zu fördern. Und dass Konsens sexy ist. 🙂
Ich will Salsa tanzen. Ich will mich dabei wohl, frei und sicher fühlen. Ich will (nicht nur) beim Tanzen autonom und unabhängig sein. Und ich bin davon überzeugt, dass ich damit nicht allein bin.
Ich glaube, dass ich aufgrund meiner Erfahrungen und Reflexionen als Cis-Frau, Salsatänzerin und Salsalehrerin Rahmenbedingungen schaffen kann, welche dazu beitragen eine achtsame Salsakultur zu ermöglichen. Es ist höchste Zeit für Veränderung und alternative Möglichkeiten, Salsa zu leben, wo alle Menschen willkommen sind und sich wohl und sicher fühlen.